Tag Archiv für Kindergesundheit

Zu wenige Ärzt*innen für Tausende Hamburger

Das Hamburger Abendblatt vom 11. November 2019. Von Matthias Popien

In Hamm ist rein rechnerisch ein Hausarzt für 3692,7 Einwohner zuständig, im schicken Blankenese sieht es hingegen viel besser aus: ein Arzt für 622,1 Einwohner. Im feinen Eppendorf liegt das Hausarzt/Einwohner-Verhältnis bei 938,4, in Stellingen jedoch bei 2380,5. Diese Zahlen, die aus einer Großen Anfrage der Linke-Bürgerschaftsfraktion und aus Berechnungen der Partei stammen, zeigen deutlich, wo es bei der kassenärztlichen Versorgung in Hamburg hapert. Weiterlesen

HIV-Übertragung von Schwangeren auf Kinder: Senat gefährdet Ungeborene

Jedes Jahr melden sich bei Hilfsorganisationen 10 bis 15 Schwangere ohne einen legalen Aufenthaltsstatus („Papierlose“), weil sie HIV-positiv sind und dringend eine medikamentöse Therapie brauchen, um eine Übertragung der HIV-Infektion auf das ungeborene Kind zu verhindern. Der Senat untersagt dem Projekt Clearingstelle die Finanzierung einer HIV-Behandlung – obwohl in diesem Fall Ungeborene akut gefährdet werden. Das ergibt eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/15074). Dadurch besteht die Gefahr, dass Kinder mit einer HIV-Infektion auf die Welt kommen. Weiterlesen

Neue Kinderarzt*innen in Hamburg – links wirkt!

In der Presse
In Hamburg werden sechs neue Kinderarzt*innen angesiedelt. Nun steht der Zeitplan, wann sie endlich kommen, das meldet die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg. Wie bereits im Januar berichtet, ist das eine wichtige Entscheidung, denn in einigen Bezirke unserer Stadt sind Kinder akut unterversorgt. Kinderarzt*innen müssen immer wieder kleine Patientinnen und ihre Eltern abweisen. Nach der Rechnungsart der KV gilt Hamburg als überversorgt, was aber der Realität nicht stand hält. Bezirke wie unter anderem Mitte und Harburg bedürfen einer speziellen Betrachtung, weil zum Beispiel dort die Lebenslagen häufiger als in anderen Bezirken prekär ist. Wir haben seit Jahren Druck gemacht, dass die etwas geschieht – nun endlich mit Erfolg. Wie die taz Hamburg berichtet, muss sich aber erst noch zeigen, ob das die Situation verbessert. Ich bin skeptisch, weil an der Versorgungsstruktur nichts geändert wird.

Mehr Kinderärztinnen und -ärzte für Hamburg

Presseerklärung, Große Anfrage

Foto: Wedekind

Insgesamt vier zusätzliche Sitze für Kinderärztinnen und -ärzte will die
Kassenärztliche Vereinigung (KV) einrichten – für ganz Hamburg. „Es ist gut, dass die KV den Mangel an Kinderärztinnen und -ärzte erkannt hat, aber der Ausbau um vier Kassensitze ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, erklärt dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft:

Foto: Ärzteatlas 2017

„Bundesweit hat Hamburg mit Abstand den schlechtesten kinderärztlichen Versorgungsgrad, da braucht es flächendeckend und in allen Bezirken mehr Kinderärztinnen und -ärzte, insbesondere in finanziell schwachen Stadtteilen. Da darf sich auch der Senat nicht aus der Verantwortung stehlen: Er sollte finanzielle Anreize zur Gründung von neuen kinderärztlichen Praxen schaffen oder kommunale Versorgungszentren gründen, um die Situation in schlecht versorgten Stadtteilen möglichst schnell zu verbessern.“

Als PDF

Siehe auch Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE „Entwicklung, Verteilung und Inanspruchnahme der ambulanten ärztlichen Versorgung und der vertragsärztlichen Bedarfsplanung in Hamburg“ hier