Wie die taz berichtete, wird der pensionierte Rechtsmediziner Klaus Püschel am 27.11. einen Vortrag bei der Hamburger „Landsmannschaft Mecklenburgia“ halten. Der Fall ist im Zusammenhang mit einem Auftritt Püschels im Kampnagel-Theater öffentlich geworden. Püschel ist der ehemalige Leiter des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg. Klaus Püschel ist umstritten, da er in dieser Funktion maßgeblich an der Brechmittelfolter an vermeintlichen Betäubungsmittelhändler:innen, sowie an den Altersfeststellungsverfahren bei Migrant:innen mitgewirkt hat, obwohl beide Praktiken von weiten Teilen der Ärzt:innenschaft aufgrund ihrer gesundheitlichen Gefahren abgelehnt werden.
Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft erklärt dazu: „Püschel steht maßgeblich für die Folterpraxis durch die Brechmittelvergabe und war Steigbügelhalter einer repressiven Innenpolitik. Seine Nähe zu einer Landsmannschaft mit Kontakten zur extremen Rechten lässt seine menschenrechtswidrigen Praktiken in einem neuen Licht erscheinen und wirft ernstliche Fragen nach seiner ideologischen Verortung auf.“
Obwohl Klaus Püschel schon lange umstritten ist, hält der Hamburger Senat sogar nach seiner Pensionierung an ihm fest. So führt er derzeit im Auftrag der Justizbehörde eine Evaluation der Suizide in den Hamburger Gefängnissen durch.
Cansu Özdemir, justizpolitische Sprecherin der Linksfraktion, erklärt: „Das Hofieren von Püschel durch den Hamburger Senat muss ein Ende haben. Wer keine Berührungsängste gegenüber der extremen Rechten hat, darf vom Senat nicht noch mit Aufträgen belohnt werden und ist offensichtlich ungeeignet für eine Untersuchung mit menschenrechtsorientierten Bezügen.“
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