Im Kampf gegen eine zweite Corona-Welle appelliert die SPD in der Aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft heute an das „sozial verantwortungsvolle Handeln aller“. Diesen Ansatz kritisiert Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Sozial verantwortliches Handeln ist nicht nur individuell, sondern vor allem eine Frage der Solidarität und gesellschaftlicher Verantwortung. Leider werden dabei allzu oft diejenigen vergessen, die keine Lobby haben. Corona ist nicht nur eine Frage des Infektionsschutzes und der Einhaltung individueller Hygiene- und Verhaltensregeln, sondern auch eine sozialpolitische. Deshalb sollten wir heute auch darüber debattieren, welche soziale Verantwortung die Stadt hat, um zum Beispiel diejenigen zu schützen, die auf der Straße leben und keinen Abstand einhalten können.“
Soziale Verantwortung darf sich nicht allein auf Einhaltung der Hygieneregeln beschränken, meint auch Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion. „Wir haben eine besondere Verantwortung für diejenigen, die in der Pandemie unverzichtbare Arbeit leisten und den Laden am Laufen halten. Noch vor paar Monaten wurde Pflegekräften auch hier im Haus Beifall geklatscht. Es war Konsens, dass echte Wertschätzung nicht nur Applaus, sondern auch bessere Bezahlung bedeutet. Nun scheint das alles wieder vergessen zu sein, wenn den Corona-Held:innen allen Ernstes eine Nullrunde in den Tarifverhandlungen angeboten wird. Die Pandemie hat gezeigt, dass sie im Verhältnis zu ihrer gesellschaftlichen Relevanz total unterbezahlt sind. Es ist höchste Zeit für den Senat, zu seinem Wort zu stehen und sich für eine bessere Bezahlung sowie bessere Arbeitsbedingungen der Beschäftigten einzusetzen.“
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