2G-Ausweitung: Hamburg muss beim Boostern und bei niedrigschwelligen Impf-Angeboten auf die Überholspur

Mit einer Ausweitung der 2G-Regeln will Hamburgs Senat den rasch wachsenden Corona-Infektions-Zahlen begegnen.

Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Senat schürt die Illusion, dass wir allein mit der Ausweitung von 2G die Infektionswelle in Griff bekommen können. Angesichts steigender Impfdurchbrüche sowie nachlassendem Infektionsschutz bei Geimpften schon nach vier Monaten ist das ein Trugschluss. […]

Insbesondere dann, wenn auf Masken verzichtet wird oder die Veranstaltungen größer sind, hebt sich der Vorteil von 2G gegenüber 3G bei der Infektionsübertragung wieder auf. Um die Pandemie zügig und deutlich einzudämmen, müssen jetzt alle Hamburger:innen eine Booster-Impfung erhalten, deren zweite Impfung vier bis fünf Monate zurückliegt. Statt Schneckentempo muss Hamburg auf die Überholspur beim Boostern und bei niedrigschwelligen Impfangeboten in den Stadtteilen und den Betrieben. Wir müssen aber auch alle unsere Kontakte reduzieren. Wir erwarten auch, dass die Home-Office-Pflicht eingeführt wird. Überall dort, wo Menschen ihren Arbeitsplatz nicht ins Home-Office verlegen können, muss 3G in den Betrieben eingeführt werden. Bremen hat uns gezeigt, wie es geht und hat bereits im Mai 3G am Arbeitsplatz eingeführt, früh auf niedrigschwellige Impfangebote gesetzt und boostert unabhängig vom Alter. Der Erfolg dieser Maßnahmen in Bremen spricht für sich – mir ist unverständlich, warum Hamburg abwartend handelt und zusieht, wie aus der Welle ein Tsunami wird.“

Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, ergänzt: „Um die Jüngsten unserer Gesellschaft zu schützen, brauchen die Schulen umgehend mehr Ressourcen. Sie müssen vor Ort digital und personell den Schulalltag bestmöglich für den Gesundheitsschutz und die emotionale Entlastung der Schüler:innen gestalten können.“ Boeddinghaus sieht in Modellen des Wechselunterrichts für ältere Schüler:innen, in alternativen, offenen Lernkonzepten in Kleingruppen, die vor Ort entwickelt und umgesetzt werden, dringend benötigtes Bildungswerkzeug in der Pandemie: „Nur mit mehr Gestaltungsmöglichkeiten und mehr Ressourcen können unsere Schulen so unterrichten, dass den Schüler:innen ein weiterer Lockdown erspart bleibt.“

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