Schriftliche Kleine Anfrage, Links wirkt
Mindestens 17 Menschen starben in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Folge von Keiminfektionen, schreibt das Hamburger Abendblatt in seiner Ausgabe am 16. Juli 2018*. Das ginge aus einer Anfrage der Linksfraktion an den Senat hervor. Ich hatte unter anderem gefragt, welche Ausbruchsereignisse mit multiresistenten Erregern der Landesregierung bekannt sind. Bislang wurde die Bürgerschaft darüber im Unklaren gelassen, Begründung: Informationen aus der infektionshygienischen Überwachung der Krankenhäuser unterlägen der Amtsverschwiegenheit, sie seien ein Geschäftsgeheimnis. Auch jetzt haben wir die Daten nur nach den sieben Hamburger Bezirken aufgeschlüsselt erhalten.
Die Anzahl von Infektionen mit multiresistenten Keimen ist trotz einer leichten Abnahme auf gefährlich hohem Niveau. Bedenklich ist auch die Anzahl der Infektionsausbrüche, die verglichen mit den Vorjahren auf einem Rekordhoch ist. Der Senat weist zwar auf die bundesweit laufende Antibiotika-Resistenz Strategie hin, an der auch Hamburg teilnimmt, jedoch ist ein deutlicher Rückgang der häufig tödlich verlaufenden Infektionen nicht zu beobachten. Ganz im Gegenteil haben Infektionen mit der vom WHO als am gefährlichsten eingestuften so genannten gramnegativen Keimen, wie z.B. Klebsiella, erheblich zugenommen. Der Senat muss endlich handeln und wirksame Maßnahmen gegen diese tödliche Gefahr für die Patienten entwickeln.
Der Personalmangel in den Kliniken muss endlich bekämpft werden. Jeder weiß, dass die massive Kürzung in der Pflege und bei den Reinigungskräften die hygienischen Bedingungen verschlechtert hat. Wir brauchen endlich gesetzlich festgelegte Personalschlüssel, insbesondere für hygienesensible Bereiche, wie z.B. Intensivstationen.
In den Kliniken brauchen wir gut geschulte, dauerhaft Beschäftigte Reinigungskräfte, die in ausreichender Zahl eingesetzt werden. Zudem müssen durch bauliche Maßnahmen die Anzahl von Isolationszimmern erweitert und häufigere MRGN-Screenings angewandt werden, um Keimträger schnell zu erkennen und zu isolieren.
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