In Hamburg werden mehr Kinder geboren – aber es gibt weniger Hebammen. Nicht einmal mehr jede zweite Mutter wird nach der Geburt zu Hause betreut. Nur ein Drittel der Frauen, die ALG II beziehen, wird von Hebammen begleitet, bei berufstätigen Frauen sind es doppelt so viel: Eine gute Versorgung von Schwangeren und Säuglingen ist leider auch eine soziale Frage.
Immer mehr Hebammen geben ihren Beruf auf, weil die Kosten für die Haftpflichtversicherung zu hoch und die Löhne zu gering sind. Das ist seit Jahren bekannt, trotzdem kümmert sich insbesondere die Bundespolitik zu wenig darum.
Erst vor kurzem hat ein Gutachten verdeutlicht, dass Geburtsfehler unter anderem durch zu wenig Personal in der Geburtshilfe – Ärzt_innen wie Hebammen – verursacht werden.
Ich fordere daher Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks auf, endlich ihren Einfluss geltend zu machen, damit der Hebammenberuf wieder attraktiver wird: Die Vorschläge unter anderem unserer Fraktion, der Hebammenverbände und von ver.di dazu liegen auf dem Tisch: Helfen würden zum Beispiel Hebammenzentren, eine angemessene Bezahlung und eine staatlich gesicherte Absicherung der zu hohen Versicherungsbeträge für Hebammen sowie eine gesetzliche Mindestpersonalbemessung in Krankenhäusern.
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