Der Hamburger Senat reagiert nicht mit der notwendigen Konsequenz auf die Corona-Pandemie. „Die Maßnahmen des Senats sind richtig, reichen aber bei weitem nicht aus“, sagt Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Die Infiziertenzahlen gehen auch in Hamburg steil nach oben. Wir müssen äußerst entschlossen handeln, damit wir keine italienischen Verhältnisse bekommen. Jeder Tag zählt.“
Die Linksfraktion fordert weitere Maßnahmen, die jetzt in Gang gesetzt werden müssen:
„Viele Familien kehren nach Ferienende zurück aus Urlaubsregionen und dadurch haben wir eine erhöhte Gefährdungslage. Zur Verlangsamung des Anstiegs der Infiziertenzahlen müssen daher Schulen, Kitas und Hochschulen vorerst komplett geschlossen werden. Nur für Kinder, deren Eltern in Gesundheitsberufen oder in Berufen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung arbeiten, soll eine Notbetreuung eingerichtet werden. Auch Veranstaltungen mit weniger als 1000 Menschen müssen überwiegend abgesagt werden“, so Celik.
Dringend notwendig sei es, die Test- und Untersuchungsmöglichkeiten auch in den Stadtteilen deutlich auszuweiten. „Es müssen in den Stadtteilen mobile Untersuchungsstationen eingerichtet werden, um unkompliziert und sicher auf Corona zu testen.“
Um einen Kollaps der Gesundheitsversorgung zu verhindern, müssten die Kapazitäten in Hamburger Krankenhäusern aufgestockt werden. Dafür müsste mehr Personal angeworben werden. „Privatisierung und Profitorientierung haben dazu geführt, dass jetzt schon in den Krankenhäusern akuter Personalmangel herrscht“, erklärt Celik. „Pfleger_innen und Ärzte arbeiten am Limit. Die Stadt muss jetzt eine Kampagne starten, um Berufsaussteiger_innen im Gesundheitsbereich wieder zu gewinnen – mit Prämien, besserer Bezahlung und langfristig garantierten guten Arbeitsbedingungen. Elektive Operationen müssen verschoben werden und das frei gewordene Personal aus Belegkrankenhäusern sollte zur Bekämpfung des Corona-Virus herangezogen werden.
Hamburg müsse alles unternehmen um sicherzustellen, dass ausreichend Atemmasken, Schutzkittel und Beatmungsgeräte zur Verfügung stehen – für sämtliche Krankenhäuser und Arztpraxen, aber auch für die Mitarbeiter_innen öffentlicher Einrichtungen.
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